Sport politisch?! – Gemeinsame Probleme, gemeinsame Lösungen

Unter dem Thema „Teilhabe und Demokratie im Sport“ haben sich am 04.06.2025 verschiedene Akteur*innen aus dem Bereich Sport, Sportbildung und interkulturelle Jugendarbeit beim UniverCity Lab zusammengefunden, um gemeinsam Probleme zu identifizieren, zu diskutieren und Lösungsideen zu entwickeln.

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Sportliches Potenzial für Mehr Demokratie

Mit einem Impulsvortrag zu Demokratiebildung im Sport, setzte Prof. Dr. Christian Gaum, Sportwissenschaftler an der Ruhr-Universität Bochum, ein deutliches Statement für das demokratiebildende Potenzial von Sport. Er gab jedoch ebenso die ungeprüfte Übernahme vermeintlich typisch demokratischer sportlicher Werte kritisch zu bedenken. Denn viele Prinzipien wie Solidarität und Mitbestimmung sind nicht per se demokratisch. Sport ist ein wichtiges Instrument der Wertevermittlung. Doch es muss mit Leben gefüllt und im Sinne demokratischer Prinzipien eingesetzt werden. Dabei liegt die Aufgabe bei allen, Demokratiebildung sei keine Einzelexpertise, so Gaum.

Echte Mitbestimmung & Chancengleichheit– eine starke Position

Auf den Eingangsvortrag folgte ein gemeinschaftliches Kennenlernen sowie eine erste Problemidentifizierung. Im anschließenden World Café setzten die Teilnehmenden sich mit den Themenbereichen „Demokratische Mitbestimmung in Sportvereinen“, „Chancengleichheit und Inklusion im Sport“ sowie „Politische Positionierungen in und durch Sport“ auseinander.

Wichtig ist laut den Teilnehmenden die strukturelle Verankerung demokratischer Werte im Sport, bspw. durch Vereinssatzungen. Echte Partizipation kann hingegen erst durch den Abbau von Hierarchien, Transparenz und das Öffnen von Austauschräumen ermöglicht werden. Es ist darüber hinaus relevant, für viele verschiedene Menschen zielgruppengerechte Angebote (bspw. kostenlose) zu schaffen sowie Zugänge zum Sport (bspw. durch öffentlich verfügbare Sportstätten) zu erleichtern. Sport trägt eine gewisse Verantwortung zur politischen Positionierung, bietet dabei gleichzeitig jedoch auch die Chance, sich auf das Gemeinsame, das die Menschen im Sport ein, zu konzentrieren.

Teamplay über den Spielfeldrand hinaus

Die Teilnehmenden verließen das UniverCity Lab in Aufbruchsstimmung mit dem Gefühl, der erste Anstoß sei gemacht worden. Es braucht Mehr. Mehr Vernetzung, mehr Engagement, mehr Austausch. Doch Vieles ist bereits da, wie sich an den vielfältigen Akteur*innen zeigt, die diese gemeinsame Runde vereint hat. Es muss vielleicht nur sichtbar gemacht und weiter gestärkt werden. Das UniverCity Lab war ein guter Start, nun muss der Ball weitergespielt werden. Demokratiebildung im Sport ist definitiv Teamplay.